Remo Goethe
Co-Präsident
Jungfreisinnige Kanton Glarus

Am 26. September 2021 wird über die Ehe für alle abgestimmt. Gemäss Duden bedeutet liberal «dem Einzelnen wenige Einschränkungen auferlegend, die Selbstverantwortung des Individuums unterstützend; freiheitlich». Somit sollte für alle freiheitsliebenden Menschen Land auf Land ab klar sein, was sie am 26. September 2021 bezüglich der Ehe für alle in die Urne legen.

Ein viel liberaleres Gesetz wird es in nächster Zeit wohl kaum wieder geben. Wir Jungfreisinnigen Kanton Glarus wie auch die Jungfreisinnigen Schweiz befürworten die Öffnung der Ehe für alle Geschlechter und Beziehungsformen seit jeher. Am Kongress der Jungfreisinnigen vom 17. Juli 2021 in Bern wurde die Ehe für alle einstimmig (!) angenommen. Auch andere Jungparteien sprechen sich schon lange dafür aus. Somit ist es offensichtlich. Für die meisten jungen Menschen im Land ist es wichtig, dass man heiraten darf, wen man möchte.

In der heutigen Zeit sind unterschiedliche Familienmodelle längst Realität und in der Mitte unsere Gesellschaft angekommen. Wir Jungfreisinnigen sind davon überzeugt, dass gleichgeschlechtliche Paare genauso gute Eltern sind wie heterosexuelle Paare. Denn Kinder sollen in erster Linie geliebt werden und da spielt die sexuelle Orientierung keine Rolle.

Deshalb unterstützen wir auch den Zugang zur Samenbank für Frauenpaare. Es ist kein Geheimnis, dass lesbische Paare sich heute, zum Beispiel in Österreich, künstlich befruchten lassen. Die Schwangerschaftsuntersuchungen dürfen danach, ohne Wenn und Aber, in der Schweiz durchgeführt werden. Es ist also ein Absurdum, weiterhin gegen die künstliche Befruchtung für homosexuelle Frauen zu sein. In unseren Augen macht es keinen Unterschied, ob sich eine heterosexuelle oder eine homosexuelle Frau künstlich befruchten lässt.

Auch darf man wichtige gesellschaftliche Punkte nicht vergessen. In Ländern, in denen die Ehe für alle eingeführt wurde, sank die Suizidalität unter LGBT-Personen und die Vorurteile ihnen gegenüber nahmen ab. Dies bestätigen mehrere Studien in Ländern wie Dänemark, Schweden und den USA.

Wir Jungfreisinnigen sind überzeugt, es ist an der Zeit die Ehe für alle zu öffnen. Die Gesellschaft hat sich gewandelt und für die komplette Anerkennung trägt eine Öffnung der Ehe für alle Geschlechter und Formen von Beziehungen massgeblich bei. Gehen wir nun den nächsten Schritt und fördern die Gleichberechtigung von homosexuellen Paaren.

Freiheit heisst für uns, dass man so frei wie nur möglich leben darf. Wir verlangen eine minimale Einmischung des Staates. Unsere Bürgerinnen und Bürger sollen in jedem Fall lieben und heiraten dürfen, wen sie wollen. Es ist nicht Aufgabe des Bundes hier Vorschriften zu machen. Setzen wir ein Zeichen auch für den Rest der Welt und legen im September ein überzeugtes JA in die Urne.