Rafaela Hug
Medienverantwortliche
Jungfreisinnige Glarus

Die Stimmbeteiligung bei den Landratswahlen vor drei Wochen lag im Süden bei 36%, in Glarus bei 30% und im Norden bei knapp 25%. Enttäuschende Zahlen für unseren Landsgemeindekanton.

Während den letzten Monaten versuchten wir als Jungpartei vor allem unsere jungen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu motivieren, an den Wahlen im März und im Juni mitzumachen. Ob mit unserer Flyeraktion auf der Strasse, unserer Wahlparty im Club, beim Weihnachtsmarkt in Glarus oder dem Kerenzerbergrennen in Mollis, wir waren überall aktiv und dabei. Auf den Landratslisten konnten wir zudem auf guten Listenplätzen in die Wahlen starten. Auch dank den jungen Wählerinnen und Wählern glänzten unsere Jungfreisinnigen mit tollen Resultaten. Die Rückmeldungen waren stets positiv. Es war erfreulich, wie viele Junge sich auf ein Gespräch eingelassen haben, uns Fragen stellten und mehr zu unseren Anliegen wissen wollten. Auffallend bei den Gesprächen war, dass viele Junge grundsätzlich sehr interessiert waren.

Doch an was liegt es dann, dass immer weniger Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, insbesondere junge Leute, ihr Wahlrecht nicht wahrnehmen und die Stimmbeteiligung stetig abnimmt? Sicher auch an der Flut von Betätigungsangeboten, die täglich auf uns einprasseln. Denn was nützen all die Versuche, Junge für die Politik zu begeistern und zu motivieren, wenn gleichzeitig zu den Gemeindeversammlungen WM-Spiele der Schweiz anstehen? Was bringen die konventionellen Freitagabend-Gemeindeversammlungen überhaupt noch? Was nützt es, wenn die Jungen nicht gezielt angesprochen werden und die Unterlagen nicht verstehen?

Vielleicht müsste man deshalb auch einmal neue, innovativere Wege einschlagen. Früherer Staatskundeunterricht, attraktivere Gemeindeversammlungen, gemeinsame Informationsanlässe der Parteien, transparentere Politik und Einbezug der Jungen in die Gremien. Projekte wie „engage.ch“ in Glarus Süd könnten ein Anfang sein. Denn das Wichtigste ist es, die junge Generation für Politik begeistern zu können. Die Jungen sind es, die in Zukunft am meisten von den heutigen Abstimmungen betroffen sind. Sie einzubeziehen, damit sind unsere Politiker und Parteien gefordert.

Wir Jungfreisinnige setzen uns weiterhin ein, Vorlagen im Sinne der Jungen zu gestalten, die Interessen der Jungen zu vertreten und Junge zur Urne zu bewegen. Auf das in vier Jahren die Stimmbeteiligung endlich einmal nach oben steigt.